Schleckmaul - Diese Sommerfrüchte darf dein Pferd fressen

Pferde sind Feinschmecker und lieben alles, das süss ist. Kein Wunder also, dass die meisten Pferde sehr interessiert an Obst sind oder es sogar lieben. Doch nicht alle Obstsorten bekommen deinem Pferd auch. Wir zeigen dir, welche Sommerfrüchte dein Pferd geniessen darf und welche besser nicht.

Diese Früchte darf dein Pferd naschen

Es gibt etliche Früchte, die in der Pferdefütterung eine lange Tradition haben. Andere sind relativ neu und exotisch.

Äpfel

Rund um Äpfel in der Pferdefütterung existieren eine Menge Horrorgeschichten und Fehlannahmen. Oft warnen Pferdefreunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, geradezu vor diesen eigentlich gesunden Früchten.

Haben Pferde Zugang zu einem Apfelbaum und reifen ab dem Spätsommer die ersten Sorten, versammeln sich die Tiere am Baum und lassen keinen einzigen Apfel übrig.

Bekommen Pferde regelmässig Obst, gibt es durch Äpfel, selbst in grösseren Mengen, in der Regel auch keine Probleme mit Koliken oder Durchfall.

Pferde sind auch sehr gut dazu in der Lage, Äpfel zu zerbeissen und zu kauen. Vorsicht solltest du nur bei Fohlen, alten Pferden und Tieren, die zu Verdauungsproblemen neigen, walten lassen.

Ananas

Die Ananas gehört zu den Früchten, an denen sich die Geister scheiden. Die einen warnen davor, sie Pferden anzubieten, andere berichten von Vierbeinern, die geradezu verrückt danach sind.

Frische Früchte solltest du nur in kleinen Mengen geben und die Schale vor dem Verfüttern gründlich entfernen.

Viele Pferde lieben getrocknete Ananasringe. Diese kannst du ab und zu als Leckerli geben.

Achte bei der Ananas aber immer darauf, dass es süsse und säurereduzierte Züchtungen sind.

Bananen

Es soll ja Pferde geben, die Bananen nicht mögen – doch die sind sicher in der Minderzahl! Bei den meisten Pferden kommt diese Frucht besonders gut an. Nicht wenige Tiere sind sogar regelrecht verrückt nach den gelben Leckerhappen und lassen alles stehen und liegen, wenn sie den verführerischen Duft in die Nüstern bekommen.

Beeren

Hier haben wir erneut Sommerfrüchte, vor denen gelegentlich gewarnt wird. Sicher solltest du Beeren nicht in grossen Mengen verfüttern. Einige Sorten sind Pferden auch zu sauer. Dazu zählen zum Beispiel Johannisbeeren.

Brombeeren und Himbeeren „pflücken“ Pferde selbst vom Busch, wenn sie Zugang dazu haben. Auch Wildpferde verzehren Beerenobst.

Birnen

Birnen sind neben Äpfeln Klassiker in der Pferdefütterung. Saftig und süss lieben die meisten Pferde diese Früchte, die ab dem Spätsommer reifen.

Achte darauf bei Birnen nur Sorten zu geben, die eine dünne Schale haben und süss sind. Kleine, harte und ledrige Birnen können bitter und mehlig sein.

Hagebutten

Wusstest du, dass auch Hagebutten zum Obst gezählt werden? Die Früchte der Rosen gelten als ausgesprochene Vitamin-Bomben. Auch hier greifen Pferde in der Natur von selbst zu, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Neben Vitamin C liefern Hagebutten Beta-Karotin, Kalzium, Eisen, Magnesium und weitere Mineralien.

Feigen

Wenn du deinem Pferd ab und zu eine Feige geben möchtest, raten wir dir zu frischen Früchten. Diese haben insgesamt weniger Zucker und weniger Kalorien. Getrocknete Feigen wird dein Pferd aufgrund der Süsse wahrscheinlich auch lieben. Diese haben aber einen sehr hohen Zucker- und Fettgehalt, ausserdem neigen sie zum Kleben, was Schlundprobleme begünstigen kann.

Orangen

Orangen sind typische Sommerfrüchte. Prall, spritzig, fruchtig lieben wir Menschen sie als Durstlöscher und Vitaminspender. Pferde sagen bei diesem Obst meistens auch gerne „ja“. Allerdings solltest du Orangen aufgrund der Säure nur in kleinen Mengen geben. Dasselbe gilt übrigens auch für Mandarinen in der Vorweihnachtszeit.

Wassermelonen

Wassermelonen werden schon ab dem Frühsommer überall angeboten und gehören auf jedes Sommerfest.

Pferde dürfen kleine Teile geschälte Wassermelone verzehren. Biete diese exotische Frucht aber nur selten an und entferne, wenn möglich, alle Kerne.

Diese Früchte darfst du nicht oder nur mit Einschränkung geben

Grundsätzlich gibt es wenige Früchte, die Pferde nicht verdauen können oder die sogar giftig sein können.

Steinobst

Vor Steinobst wird gewarnt, weil die Kerne für Pferde problematisch sein können. Kirschen sind zudem dafür bekannt, sehr leicht zu Blähungen zu führen, weswegen du sie besser nicht geben solltest.

Es gibt zwar auch Pferde, die Kirschen und Steinobst auflesen und Steine gekonnt vom Fruchtfleisch trennen (und ausspucken!). Das sind aber routinierte Tiere, die in der Regel mit Steinobstbäumen auf oder in der Nähe der Weide aufgewachsen sind.

Als Steinobst gelten:

• Pflaumen
• Pfirsiche
• Kirschen
• Aprikosen
• Mirabellen

Wenn du diese Früchte in kleinsten Mengen geben möchtest, musst du den Kern vorher entfernen.

Avocado

Die Avocado gilt als ein absolutes No-Go in der Pferdefütterung. Sie ist für uns Menschen zwar super gesund, enthält aber auch einen Stoff namens Persin. Persin steht in Verdacht, bei Hunden schwere Vergiftungen auszulösen. Da bisher keine Erfahrungswerte bei anderen Tieren und bei Pferden vorliegen, lässt du Avocados in der Pferdefütterung besser ganz sein.

Zucker- und Cantaloupe Melonen

Beide Melonenarten gelten als schwer verdaulich und sollten Pferden daher am besten gar nicht angeboten werden.

Grüne und unreife Früchte

Alle nicht-reifen Früchte gelten als extrem blähend und sollten auf keinen Fall verfüttert werden.

Gib deinem Pferde bitte niemals Dosenobst, sondern nur frische oder getrocknete Früchte.

Allgemeines über die Obstfütterung bei Pferden

Alle Obstsorten enthalten viel Fruchtzucker und nur wenig Rohfaser. Daher sind sie für Pferde wahre Zuckerbomben und nur in kleinen Mengen sinnvoll und verdaulich.

Zeigt ein Pferd nach der Gabe von Sommerfrüchten Anzeichen wie Durchfall oder Kotwasser, lässt du die Zufütterung besser sein. Bei dicken Pferden ist Obst ebenfalls nur in Ausnahmefällen ein gutes Futter.

Gib also immer nur kleine Mengen und entferne vorher bei Ananas, Bananen und Wassermelonen unbedingt die Schale.

Süsse Sommerfrüchte für das Pferd – das Fazit

Pferde lieben Süsses und Obst! Wenn du bei der Obstfütterung für Pferde auf der sicheren Seite bleiben möchtest, bietest du die erlaubten Sorten immer nur in kleinen Mengen und ohne harte Schalen oder Kerne an.