Was zeichnet eine gute Turnierbekleidung aus?

Von Reitsport Exclusiv


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Gute Turnierbekleidung muss nicht nur elegant aussehen und zu den Reglements deiner Disziplin passen, sondern auch bequem und lang haltbar sein. Immerhin haben schicke Turniersakkos und –blusen sowie andere Ausstattungsmerkmale ihren Preis und die Anschaffung sollte wirtschaftlich sein.


Zuerst die Vorschriften beachten


Im Turniersport gelten die Regelungen des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport für jede Disziplin. Dort ist in den Reglements festgeschrieben, welche Kleidung auf welchen Turnieren verbindlich ist und welche Extras, Kombinationen oder Ausnahmen erlaubt sind.


Vor der Teilnahme eines Turniers können Reiter auch beim Veranstalter in Erfahrung bringen, welche Kleidervorschriften gelten.

Normalerweise ähneln sich die Vorschriften bei Turnieren derselben Klasse. In den höheren Klassen können andere Kleidungsvorschriften gelten als bei den Einsteigern oder bei Pony-Wettbewerben.


Die Grundzüge werden vom internationalen Verband für Pferdesport, der FEI, festgelegt. Daher ähneln sich die Kleiderregelungen in ganz Europa.


Allgemein gelten diese Vorschriften:


- Einfarbiges Jackett oder Sakko

- Helle reithose ( weiss oder cremefarben)

- Ggf. Hemd mit hellem Kragen, Krawatte, Plastron oder Stehkragen

- Dunkle Reitstiefel oder eine dunkle Stiefeletten-Glattleder-Chaps-Kombination

- Sicherheitshelm

Während früher durchweg dunkle (braune, schwarze oder blaue) Sakkos oder Jacketts getragen werden mussten, sind heute auch andere Farben (z. B. Grün) zulässig.


Im Dressursport ist ab der Stufe L 11 und höher das Hemd mit Plastron oder Krawatte verpflichtend.


Der Dreipunktsicherheits-Reithelm ist für Springprüfungen, Dressurprüfungen und Vielseitigkeitsprüfungen in der Regel Vorschrift. 


Verpflichtend ist eine allgemein gepflegte und nicht zu auffällige Reitbekleidung. Zubehör sollte daher passend zu den restlichen Kleidungsstücken dezent, elegant sowie mit einer gewissen individuellen Note gewählt werden:


- Weisse Reithandschuhe

- Ordentlich gemachte Haare (Zopf oder Haarnetz)

- dezenter Schmuck Körperschmuck (Uhren oder Ohrringe)

Bei der Wahl der Reitbekleidung sollte darauf geachtet werden, dass keine Hersteller-Emblems oder Dinge, die als „Werbung“ gelten könnten, zu sehen sind. Für diese gelten bei Turnieren extra Regeln.

Die Hersteller von Turnierbekleidung halten sich daran und verzichten auf sichtbare Labeldrucke oder Stickereien.


Turnierbekleidung und –accessoires für den optisch tollen Auftritt


Die Regeln in Bezug auf die Reitbekleidung sorgen dafür, dass eine Reitprüfung nicht zur Modeschau avanciert oder Kleidung von der Performance des Reiter- und Pferd-Gespannes ablenkt.


Trotzdem gibt es kleine feine Unterschiede und es bleiben noch genug Möglichkeiten zur Kreation des ganz eigenen Looks.

Der Markt bietet eine riesige Auswahl an Turniershirts, Sakkos, Fracks, Plastrons, Hosen, Reithelmen, Reitstiefeln, Haarnetzen und vielem mehr, sodass jeder Reiter sein ganz eigenes Turnieroutfit finden kann.


Gute Jacketts und Sakkos sind langlebig verarbeitet und passen optimal zur Figur und Größe des Turnierteilnehmers. Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum können hochwertige Kleidungsstücke auch Secondhand abgegeben werden, wenn sie selbst aus den Stücken herausgewachsen sind.


Verzierungen in Form von Glitzer, Perlen oder Stick auf Schabracken, am Helm oder im Haarschmuck sind in angemessenem Umfang zulässig und sollten geschmackvoll sowie passend zum restlichen Outfit gewählt werden.


Optimal gekleidet beim Reitturnier: auch Funktionalität zählt!


Neben der Konformität mit den Reglements und dem persönlichen Schönheits-Empfinden dürfen funktionale Aspekte nicht vergessen werden:

Gute Turnierbekleidung sollte für den perfekten Ritt in allen Lagen gut sitzen und bequem sein. Eine Bluse, die an den Achseln zwickt oder ein Sakko, das die Beweglichkeit der Arme einschränkt, sind bei einem Reitturnier im eigenen Interesse absolute No-Gos.


Im Sommer ist atmungsaktive Turnierbekleidung aus modernen Fasern die beste Wahl.

Moderne Kunstfasern transportieren Feuchtigkeit schnell ab und trocknen schnell.


Bei bestimmten Disziplinen und Austragungsorten kann ein UV-Schutz zusätzlich wertvolle Dienste leisten.


Turnierbekleidung optisch auf das Pferd abstimmen


Die Farbe der Jacke und des Helms können optisch passend auf das Pferd abgestimmt werden.


Die Vorschriften des FNCH beziehen sich bei den Pferden selbst vor allem auf die Art der Zäumung und verwendeten Sättel. Beim optischen Outfit halten sich die Reglements zurück. Es gibt lediglich Vorschriften bezüglich dem Tragen von Fliegen- und Beinschutz. Erlaubt ist in der Regel nur ein einfaches Ohrengarn (Fliegenhaube) ohne Fransen.


Bandagen, Gamaschen, Streichkappen oder Gummiglocken, Hufschuhe und Sporenschutz sind normalerweise sind grundsätzlich erlaubt, unterscheiden sich jaedoch reglementarisch in allen Disziplinen.


Bewährt haben sich für Pferde:


- Weisse oder cremefarbene Schabracken oder Satteldecken

- Dunkler Sattel, Trense oder Kandare

- Farblich abgestimmter Beinschutz beim Springen

- Farblich abgestimmtes Ohrengarn


In die Mähne eingeflochtene Glitzersteine oder Perlen können dem Auftritt auf dem Reitturnier weitere Eleganz und Anmut verleihen.


Fazit


Gute Turnierbekleidung muss neben der Reglement-Konformität vor allem bequem sein und zum Reiter passen. Trotz strenger Richtlinien bleibt genug Raum für individuelles Styling und unverwechselbare Looks. Gerade im Sommer zählen weitere Aspekte wie Atmungsaktivität und leichte Stoffe aus modernen Kunstfasern.