Die verschiedenen Pferdetypen

Von Reitsport Exclusiv


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Weltweit gibt es etwa 200 verschiedene Pferderassen. Pferde unterscheiden sich nicht nur in ihrem Wesen und Können. Ein großer Unterschied ist der Pferdetyp, zu dem eine Pferderasse gehört. Der deutlichste Unterschied ist das Stockmaß, welches die Pferderassen in Pferde und Ponys unterteilt. Außerdem gibt es weitere Merkmale. Wobei alle Bezeichnungen der Pferdetypen sich auf den typischen Charakter der jeweiligen Typen und nicht die Körpertemperatur beziehen. Diese liegt bei allen gesunden Pferden zwischen 37,5 und 38 Grad.


Die sportlichen Warmblüter


Warmblüter stehen bei den Pferderassen zwischen Kalt- und Vollblut. Die Zucht geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Sie sollten sowohl in der Landwirtschaft als auch beim Militär dienen. Daher war es wichtig, die Charaktereigenschaften der Kaltblüter beizubehalten. Im Laufe der Jahrzehnte sollten Warmblüter jedoch eleganter erscheinen und leichtfüßiger werden. So wurde die Linie mit der Pferderasse des englischen Vollblutes gekreuzt und veredelt. Heute gelten Warmblüter als schnelle und sportliche Pferderasse, weswegen sie in Spring- und Dressurwettkämpfen gerne eingesetzt werden. Von den vielen verschiedenen Warmblutarten ist das deutsche Warmblut bei sportlichen Wettkämpfen dominierend. Das angenehme, sanfte und leistungsbereite Temperament macht sie auch als Freizeitpferde sehr beliebt. Zu erkennen sind Warmblüter an ihrem mittelgroßen und leichten Körperbau.


Die ruhigen Kaltblüter


Bei Kaltblütern handelt es sich um sehr kräftige Pferde mit einem ruhigen Charakter. Die Stärke des Kaltbluts liegt in der ruhigen, ausgeglichenen und freundlichen Art. 36 Kaltblutrassen sind mittlerweile anerkannt worden. Da diese Pferderasse über ein hohes Stockmaß verfügt, ist das größte Pferd der Welt ebenfalls ein Kaltblut. Das englische Shire Horse ist dafür bekannt, dass es eine Widerristhöhe von 1,95 Meter erreichen kann. Das zweite Hauptmerkmal der Kaltblüter sind die klobig wirkenden Köpfe. Aufgrund der Größe und des massigen Körperbaus kann ein Kaltblut ein Gewicht von bis zu einer Tonne erreichen. Überwiegend bewegen sich die kräftigen Pferde im Schritt fort und gelten als ideale Arbeitspferde. Eine typische Arbeit für Kaltblüter ist es, Kutschen oder Brauereiwagen zu ziehen. Schwere Gewichte können Kaltblüter problemlos ziehen. Daher wird das Kaltblut auch in der Forst- und Landwirtschaft gerne eingesetzt. Die verschiedenen Kaltblutrassen unterscheiden sich optisch und einige sind auch als Freizeitpferd beliebt. 


Die ausdauernden Vollblüter


Die Vollblüter gehen alle auf das echte Araberpferd zurück. Diese Pferderasse ist besonders ausdauernd und kann gut für lange Ritte eingesetzt werden. Mittlerweile wird jedoch zwischen Pferden, die direkt aus Arabien kommen und Pferden, die in England gezüchtet werden, unterschieden. Das englische Vollblut ist ein beliebtes Rennpferd. Die Rasse der Vollblutpferde besitzt eine anmutige Kopfform und ist eher feingliedrig im Körperbau. Da sie als schnell und feurig gelten, werden Vollblüter gerne zur Veredlung der Warmblüter eingesetzt. Pferde, die in Deutschland zur Veredelung eingesetzt werden, erhalten eine gesonderte Kennzeichnung und werden als solche aufgeführt. International werden das englische Vollblut, der Vollblutaraber und der Anglo-Araber unterschieden. In den Dokumenten erhalten englische Vollblüter zur Unterscheidung hinter ihrem Namen ein "xx", das arabische Vollblut ein "ox" und Anglo-Araber lediglich ein "x". Die älteste Rasse ist der Vollblutaraber, welcher aus dem Orient stammt. Die Züchtung des englischen Vollbluts als Rennpferd begann bereits vor 300 Jahren. In England, Südfrankreich und Polen wird seit 150 Jahren der Anglo-Araber gezüchtet. Dabei kommen Araberrassen und das englische Vollblut zum Einsatz.


Die vielseitigen Halbblüter


Sofern ein Pferd eine Kreuzung aus einem Vollblut und einer weiteren Pferderasse ist, wird es als Halbblut bezeichnet. Dabei müssen Halbblüter einen Vollblutanteil von mindestens 50 % besitzen. Ein Elternteil dieser Pferde muss also ein reines Vollblut sein, um diesen prozentualen Anteil zu erreichen. Der andere Elternteil kann somit ein Halbblut sein, wobei einige Halbblüter einen Vollblutanteil von 90 % erreichen und doch als Vollblut gelten. Halbblüter werden beim Gestüt des jeweiligen Landeszuchtverbandes eingetragen. Vollblüter hingegen im "Direktorium für Vollblutzucht & Rennen". Aufgrund ihrer Erbmerkmale sehen einige Halbblüter den Vollblutpferden zum Verwechseln ähnlich. Dazu gehört auch die Pferderasse des eleganten Achal-Tekkiner. Der Achal-Tekkiner weist einen hohen Edelblutanteil auf. Jedoch müssen Vollblüter offiziell über 100 % Vollblut verfügen. Das Halbblutpferd kann mit dem Charakter des Warmblüters überzeugen und verfügt über die Ausdauer des Vollbluts. Dadurch treffen bei dieser Pferderasse ein gutes Galoppvermögen und ein freundliches Temperament aufeinander. Dies macht Halbblüter für den Vielseitigkeitssport und als Freizeitpferd attraktiv.


Die robusten Ponys


Von einem Pony wird gesprochen, sofern das Stockmaß unter 148,5 cm liegt. Häufig wird statt Stockmaß auch der Begriff der Widerristhöhe verwendet. Die Messung erfolgt an der höchsten Stelle des Widerristes, dieser Punkt liegt am Übergang vom Hals zum Rücken. Allein dieser Punkt entscheidet, ob es sich bei den Pferderassen um ein Pferd oder Pony handelt. Jede Ponyrasse weist ein unterschiedliches Stockmaß auf. Das kleinste Pony ist das Miniature Horse oder Mini-Shetty mit einem Stockmaß von 65 oder 85 cm. Ponys sind besonders als Reittiere für Kinder sehr beliebt. Da sie noch die robusten Merkmale ihrer wildlebenden Vorfahren aufweisen und doch ein sanftes Gemüt besitzen. Gerne werden einige Ponyrassen auch in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Mittlerweile gibt es auch sehr sportlich gezogene Ponys, die in Prüfungen auch mit einem Warmblut mithalten können. 


Fazit



- Ein Vollblutpferd besitzt stets 100 % Vollblut

- Vollblüter gelten als ausdauernd und gehen auf das Araberpferd zurück

- Das Warmblut verfügt über einen ruhigen und leistungsstarken Charakter

- Kaltblutpferde können bis zu 1,95 m groß werden

- Kaltblüter gelten als leistungsstark und können schwere Lasten tragen

- Halbblüter weisen in ihrem Blut mindestens 50 % des Vollbluts auf

- Schnelligkeit und ein ruhiges Temperament treffen beim Halbblut aufeinander

- Ponys besitzen ein Stockmaß von bis zu 148,5 cm

- Statt Stockmaß sprechen viele auch von der Widerristhöhe

- Allein die Widerristhöhe, der Übergang vom Hals zur Schulter des Pferdes, entscheidet, ob es sich um ein Pferd oder Pony handelt